Meine Eltern sind Ende der 30er geboren und kurz nach der Geburt begann der Krieg, dann Flucht, Not usw., sprich Hunger, frieren, Schulausfall waren an der Tagesordnung, auch sie hatten mit Kapuze nichts am Hut als Kinder. Auch bei mir war "Verhalten in der Schule" und "Mitarbeit im Unterricht" ein wesentlicher Bewertungsfaktor. Fleiß und Ordentlichkeit waren wichtig, Schlabberlook in der Schule war nicht erlaubt bzw. wenn man so will setzte sich dann in der 2. Hälfte der 70er durch, jedenfalls wenn man Jeans und Parka als Schlabberlook sieht. Aber zurück zu meinen Eltern, die Kindheit war von mangelnder Kleidung zumindest im Winter, Hunger und Schulausfall und den Verlust der Höfe der Eltern geprägt. Deshalb kamen drei Elemente als wesentliche Erziehungsaufgabe in den Mittelpunkt und zu Ordentlichkeit, Fleiß, gehorsam dazu weil wir es ja "mal besser haben sollten als sie": 1. Schulbildung weil das konnte einem keiner nehmen im Gegensatz zum Hof, der einen ernährt hatte. Ihnen blieb nur die Hauptschule oder wie es damals hieß Volksschule und damals auch noch drohende Arbeitslosigkeit, denn das Wirtschaftswunder war noch nicht sicher. Deshalb wurde mit ähnlich strengen Erziehungsmethoden versucht mich - so ging es damals vielen - zu einem guten Schulerfolg zu bringen. Ich glaube in meiner Klasse hat mindestens die Hälfte der Schüler die Unterschrift der Eltern unter Klassenarbeiten gefälscht um den Erziehungsdruck zu entgehen. Aber Schule war den Eltern wichtig, obwohl sie es nicht so hatten, Bauernkinder blieben wegen der Ernte früher dem Unterricht öfter mal fern.Daunenkapuze hat geschrieben: ↑Sa 6. Jan 2024, 10:03Guten Morgen,
Nun möchte ich auch mal was zu dem Thema schreiben.
Meiner Meinung nach ist es die Zeit in welcher Mensch groß geworden ist.
Meine Eltern in den 30iger Jahren geboren haben mit Kapuze nichts zu tun gehabt.
Wir als Kinder sind mit Mütze und Regenschirm groß geworden.
Ebenso achtete meine Mutter darauf, dass ich immer ordentlich aus den Haus gehe.
Das waren Werte die uns damals vermittelt worden und uns bis heute geprägt haben.
Mit dem heutigen,, Schlabberlock " kann ich mich nicht anfreunden und das sind wahrscheinlich unsere,, Hemmungen".
Bei uns in der Schule wurde noch Ordendlickeit, Fleiß, Betragen und Mitarbeit zensiert.
Deshalb achte ich persönlich darauf, daß man vernünftig aus dem Haus geht.
Auch die Kapuze soll vernünftig hinter dem Kopf hängen.
So seh ich das.
Liebe Grüße die Daunenkapuze
Genauso wichtig war ihnen Essen und aufessen, Teller leer essen und auch "es wird gegessen was auf den Tisch kommt", wir sollten nicht Hungern wie sie, ob wir wollten oder nicht. Auch das wurde mit den damals üblichen Erziehungsmethoden durchgesetzt und später als Erwachsener habe ich erfahren, dass auch das ein Generationsleid meiner Generation war, ich kenn inzwischen etliche, die gezwungen wurden aufzuessen, essen was sie nicht mochten und das regelmäßig...
ja und weil sie froren war ihnen es auch wichtig, dass die Kinder immer warm genug angezogen waren und passend in meiner Kindheit kamen eben die Anoraks mit Kapuze auf, ersetzten den Mantel ohne Kapuze und war einfach ideal als warme Kleidung für die Kinder nach Ansicht von (meinen) Eltern. Diese wurde natürlich auch mit den damaligen Erziehungsmethoden durchgesetzt. Gehorsam hatten wir Kinder diese zu tragen, zugebunden teilweise auch als Strafe für ungehorsam, jedenfalls gehörte zu "ordentlich angezogen" das Haus verlassen auch die zugebundene Kapuze und das nicht nur im Winter. Und so hatten wir es für sie "besser als sie es hatten": Wir konnten uns auf die Schule konzentrieren, hatten genug zu essen und warme Kleidung. Aber wie das durchgesetzt wurde bedeutete es wir mussten die Schule in den Mittelpunkt stellen, wir mussten zu viel oder für uns ungenießbares Essen und wir mussten die Kapuze regelmäßig gegen unseren Willen tragen bzw. zugebunden gegen unseren Willen tragen und das alles vermischte sich dann damit, dass man in der Schule besser sein wollte, nicht krüsch sein wollte und auch sich die Kapuze zubinden wollte aber es war die Anpassung des eigenen Willen an den Willen der Eltern, mal mehr mal weniger, mal fiel es leichter mal schwerer, mal zeigten sich Hemmungen und mal eher nicht, je nach Situation. Aber dieser Kapuzenfetisch ist letztendlich eine Folge des Erziehungsstils mit dem die Kapuze durchgesetzt wurde, genauso wie ich auch noch mit den Folgen der Ernährungserziehung zu tun habe und auch den Folgen der Schulerziehung, ich bekomme tatsächlich in staatlichen Schulen Kurzatmigkeit!