von JeansParka » Mo 14. Feb 2022, 16:50
Besucher hat geschrieben: ↑Sa 15. Jan 2022, 17:05
Lax hat geschrieben: ↑Fr 14. Jan 2022, 14:14
Komischerweise fand ich das schrecklich, mach das aber selber bei den Kids.
Fällt mir gerade so ein.
Hallo Lax,
du "machst das selber bei den Kids". hast du geschrieben. Aber ich gehe hier vom Positiven aus. Wie aus einer früheren Schilderung von JeansParka kann man das unterschiedlich angehen und da natürlich mit entsprechenden Ergebnissen. Ich denke nur an den Unterschied zwischen seiner Mutter und seiner Tante, wobei ich davon ausgehe, dass seine Mutter das auch gut gemeint hat. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, hat sie selbst keine Kapuzen getragen, wollte also nicht ihre Leidenschaft an ihm "auslassen", sondern sie wollte, dass es ihm gut geht und er sich nicht erkältet. Doch durch diese harte Konsequenz wurde jedoch zunächst Abneigung. Beim Vorgehen seiner Tante wäre dies sicher verhindert worden.
Hallo Besucher,
im Grunde hast du Recht, meine Mutter hat es wirklich gut gemeint und Ende der 60er und in den 70er Jahren wurde auch eher praktisch gedacht und Erziehung auf das durchsetzen der Anordnungen der Mutter, die "ja nur das Beste" für mich wollte, natürlich besser wusste was dieses Beste für mich war und außerdem der Überzeugung war, "dass ich später dafür dankbar sein werde" dass sie das Beste für mich oder auch gegen mich durchsetzte.
Mein Pech war eben, das ich mich eingeengt in zugebundener Kapuze fühlte und außerdem mich dafür schämte, dass die zugebundene Kapuze gegen meinen Willen durchgesetzt wurde. Trotzdem meinte sie es gut, denn in dieser eher praktisch orientierten Zeit nahmen Eltern es nicht so wichtig, wie sich etwas für die Kinder anfühlte, der praktische Nutzen zählte. Und das bedeutet eben Kapuze schützt neben Kopf auch den Hals vor Kälte und gut zugebunden bedeutet trotz Wind und Bewegungen blieb sie schön oben und wenn sie ordentlich stramm zugebunden wurde, dann war die Kapuze wie eine zweite Haut, die die Kopfbewegungen mitmachte ohne zu verrutschen. Streng ausgesprochene Worte, dass die Kapuze "so oben bleibt" stellten dann noch sicher, dass klar war, dass es verboten war die Schleife zu lösen oder gar die Kapuze abzusetzen. Als ich kleiner war, konnte ich es mir nicht erlauben die Schleife zu öffnen, denn ich kriegte sie ja nicht wieder ordentlich zu und später war es auch irgendwie normal, war ja auch für manch andere Kinder so.
Also, meine Mutter meinte es gut, denn sie wollte sicherstellen, dass ich nicht auskühle und mich erkälte und sie achtete darauf, dass die Kapuze gut saß und eigentlich (bis auf mein Gefühl und das spüren der Schleife auf dem Kinn) nicht störte. Die Schleife auf dem Kinn hatte auch einen praktischen Sinn. Zum einen verrutscht das Band/die Schleife unter dem Kinn schon mal und dann auch die Kapuze und wenn es dumm läuft sogar Richtung Hals, so dass es die Atmung stören könnte. Deshalb achtete sie wohl auch beim Kauf oder beim Nähen (als ich klein war hat meine Mutter sogar Anoraks genäht) darauf, dass die Kapuze zum Kopf passt und eher klein war, zumindest nicht so groß, dass die Sicht eingeschränkt wurde, war! Selbst bei meinem Friesennerz hatte ich eine eher kleine Kapuze, so dass sich der obere Rand auf der Stirn kräuselte und die Schnur so aus der Kapuze kam, dass sie auf dem Kinn saß und wenn man sie überstramm zuschnürte dann sogar direkt unter der Nase also zwaischen Mund und Nase. Aber sie achtete auch darauf, dass eine Mütze, damals war die Pudelmütze normal, unter die Kapuze passte, für den Winter oder kältere Temperaturen. Die Kapuzen hatten immer eine feste Kordel, an elastische kann ich mich nicht erinnern und auch Stopper gab es nicht. Beides hätte den Sitz der Kapuze auch nicht so sicher gehalten...tja Gefühl der Einengung gegen praktisch und Alltagstauglichkeit bei gutem und festen Sitz. Das Material spielte eh keine Rolle, ob Nylon, Baumwolle oder Öljacke, ob mit Fell oder ohne, das war eher fest und ohne stretch und über noch geringere Beweglichkeit bei Friesennerz dachte meine Mutter gar nicht nach, zu meinem Besten natürlich und auch nicht darüber wie sich welches Material anfühlt und auch nicht wie sich eine Schleife auf dem Kinn anfühlt. Man könnte sagen, dass sie grundsätzlich versuchte anzustreben, dass bei mir die Kapuze ähnlich gut saß wie bei den Eisschnellläufern und wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass sie auch mit den unkomfortablen Materialien dem doch vom Sitz und der Kopfanpassung nahe kam. Und nicht nur die Kapuzen waren eher praktisch als hübsch, auch die Jacken selbst, sei es die damals üblichen Quadratgesteppten Nylonanoraks, sei es die olivgrünen Parkas, sei es der Friesennerz. erst in der zweiten Hälfte kamen dann die dünnen Nylonregenjacken mit verschiedenen Farben auf, aber auch bei denen von damals habe ich die Kapuze so in Erinnerung, dass sie auch zugebunden gut saß, nicht zu groß war und deshalb auch nicht über die Augen rutschte. Die größeren Kapuzen kamen nach meiner Erinnerung erst auf als die dicken Daunenjacken in Mode kamen. In meiner zeit hatten auch andere Kinder keine zu großen Kapuzen, die über die Augen rutschten.
Es war also praktisch von der Kleidung, von den Anoraks, von den Kapuzen und vom zubinden konzipiert und auch so von meiner Mutter umgesetzt. Eigentlich, wenn ich heute zurückdenke auch schön, wenn nicht dieses mulmige Gefühl mich damals immer beschlichen hätte. Aber was hätte ich anders machen können?, eigentlich nichts, denn es war ja so und vielleicht eben auch diese widerstrebenden Gefühle, dass was den Reiz der Kapuze, besonders zugebunden, bis heute hält. Aber vielleicht hätte ich es machen sollen wie du Besucher, mich einfach dafür entscheiden die Kapuze, auch zugebunden, zu mögen bzw. dazu zu stehen, denn das heimliche Mögen setzte ja doch schon recht früh ein, und öfter mal, wenn die Gelegenheit war, darum zu bitten mir die Kapuze zuzubinden. Das hat mich immer fasziniert, wenn ein Mädchen (meist waren es Mädchen) ihre Mutter baten die Kapuze zuzubinden oder es einfach sichtlich genossen so von ihrer Mutter verpackt zu werden oder auch einfach selbst sich die Kapuze mit einem echten Lächeln schön zuzubinden.
[quote=Besucher post_id=112380 time=1642262705]
[quote=Lax post_id=112366 time=1642166053 user_id=2009]
Komischerweise fand ich das schrecklich, mach das aber selber bei den Kids. :lol:
Fällt mir gerade so ein.
[/quote]
Hallo Lax,
du "machst das selber bei den Kids". hast du geschrieben. Aber ich gehe hier vom Positiven aus. Wie aus einer früheren Schilderung von JeansParka kann man das unterschiedlich angehen und da natürlich mit entsprechenden Ergebnissen. Ich denke nur an den Unterschied zwischen seiner Mutter und seiner Tante, wobei ich davon ausgehe, dass seine Mutter das auch gut gemeint hat. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, hat sie selbst keine Kapuzen getragen, wollte also nicht ihre Leidenschaft an ihm "auslassen", sondern sie wollte, dass es ihm gut geht und er sich nicht erkältet. Doch durch diese harte Konsequenz wurde jedoch zunächst Abneigung. Beim Vorgehen seiner Tante wäre dies sicher verhindert worden.
[/quote]
Hallo Besucher,
im Grunde hast du Recht, meine Mutter hat es wirklich gut gemeint und Ende der 60er und in den 70er Jahren wurde auch eher praktisch gedacht und Erziehung auf das durchsetzen der Anordnungen der Mutter, die "ja nur das Beste" für mich wollte, natürlich besser wusste was dieses Beste für mich war und außerdem der Überzeugung war, "dass ich später dafür dankbar sein werde" dass sie das Beste für mich oder auch gegen mich durchsetzte.
Mein Pech war eben, das ich mich eingeengt in zugebundener Kapuze fühlte und außerdem mich dafür schämte, dass die zugebundene Kapuze gegen meinen Willen durchgesetzt wurde. Trotzdem meinte sie es gut, denn in dieser eher praktisch orientierten Zeit nahmen Eltern es nicht so wichtig, wie sich etwas für die Kinder anfühlte, der praktische Nutzen zählte. Und das bedeutet eben Kapuze schützt neben Kopf auch den Hals vor Kälte und gut zugebunden bedeutet trotz Wind und Bewegungen blieb sie schön oben und wenn sie ordentlich stramm zugebunden wurde, dann war die Kapuze wie eine zweite Haut, die die Kopfbewegungen mitmachte ohne zu verrutschen. Streng ausgesprochene Worte, dass die Kapuze "so oben bleibt" stellten dann noch sicher, dass klar war, dass es verboten war die Schleife zu lösen oder gar die Kapuze abzusetzen. Als ich kleiner war, konnte ich es mir nicht erlauben die Schleife zu öffnen, denn ich kriegte sie ja nicht wieder ordentlich zu und später war es auch irgendwie normal, war ja auch für manch andere Kinder so.
Also, meine Mutter meinte es gut, denn sie wollte sicherstellen, dass ich nicht auskühle und mich erkälte und sie achtete darauf, dass die Kapuze gut saß und eigentlich (bis auf mein Gefühl und das spüren der Schleife auf dem Kinn) nicht störte. Die Schleife auf dem Kinn hatte auch einen praktischen Sinn. Zum einen verrutscht das Band/die Schleife unter dem Kinn schon mal und dann auch die Kapuze und wenn es dumm läuft sogar Richtung Hals, so dass es die Atmung stören könnte. Deshalb achtete sie wohl auch beim Kauf oder beim Nähen (als ich klein war hat meine Mutter sogar Anoraks genäht) darauf, dass die Kapuze zum Kopf passt und eher klein war, zumindest nicht so groß, dass die Sicht eingeschränkt wurde, war! Selbst bei meinem Friesennerz hatte ich eine eher kleine Kapuze, so dass sich der obere Rand auf der Stirn kräuselte und die Schnur so aus der Kapuze kam, dass sie auf dem Kinn saß und wenn man sie überstramm zuschnürte dann sogar direkt unter der Nase also zwaischen Mund und Nase. Aber sie achtete auch darauf, dass eine Mütze, damals war die Pudelmütze normal, unter die Kapuze passte, für den Winter oder kältere Temperaturen. Die Kapuzen hatten immer eine feste Kordel, an elastische kann ich mich nicht erinnern und auch Stopper gab es nicht. Beides hätte den Sitz der Kapuze auch nicht so sicher gehalten...tja Gefühl der Einengung gegen praktisch und Alltagstauglichkeit bei gutem und festen Sitz. Das Material spielte eh keine Rolle, ob Nylon, Baumwolle oder Öljacke, ob mit Fell oder ohne, das war eher fest und ohne stretch und über noch geringere Beweglichkeit bei Friesennerz dachte meine Mutter gar nicht nach, zu meinem Besten natürlich und auch nicht darüber wie sich welches Material anfühlt und auch nicht wie sich eine Schleife auf dem Kinn anfühlt. Man könnte sagen, dass sie grundsätzlich versuchte anzustreben, dass bei mir die Kapuze ähnlich gut saß wie bei den Eisschnellläufern und wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass sie auch mit den unkomfortablen Materialien dem doch vom Sitz und der Kopfanpassung nahe kam. Und nicht nur die Kapuzen waren eher praktisch als hübsch, auch die Jacken selbst, sei es die damals üblichen Quadratgesteppten Nylonanoraks, sei es die olivgrünen Parkas, sei es der Friesennerz. erst in der zweiten Hälfte kamen dann die dünnen Nylonregenjacken mit verschiedenen Farben auf, aber auch bei denen von damals habe ich die Kapuze so in Erinnerung, dass sie auch zugebunden gut saß, nicht zu groß war und deshalb auch nicht über die Augen rutschte. Die größeren Kapuzen kamen nach meiner Erinnerung erst auf als die dicken Daunenjacken in Mode kamen. In meiner zeit hatten auch andere Kinder keine zu großen Kapuzen, die über die Augen rutschten.
Es war also praktisch von der Kleidung, von den Anoraks, von den Kapuzen und vom zubinden konzipiert und auch so von meiner Mutter umgesetzt. Eigentlich, wenn ich heute zurückdenke auch schön, wenn nicht dieses mulmige Gefühl mich damals immer beschlichen hätte. Aber was hätte ich anders machen können?, eigentlich nichts, denn es war ja so und vielleicht eben auch diese widerstrebenden Gefühle, dass was den Reiz der Kapuze, besonders zugebunden, bis heute hält. Aber vielleicht hätte ich es machen sollen wie du Besucher, mich einfach dafür entscheiden die Kapuze, auch zugebunden, zu mögen bzw. dazu zu stehen, denn das heimliche Mögen setzte ja doch schon recht früh ein, und öfter mal, wenn die Gelegenheit war, darum zu bitten mir die Kapuze zuzubinden. Das hat mich immer fasziniert, wenn ein Mädchen (meist waren es Mädchen) ihre Mutter baten die Kapuze zuzubinden oder es einfach sichtlich genossen so von ihrer Mutter verpackt zu werden oder auch einfach selbst sich die Kapuze mit einem echten Lächeln schön zuzubinden.